Die verschiedenen Salsa-Tanzstile
Als die Salsa in den 1970er-Jahren in New York zunehmend populärer wurde, bildete sich passend zur neuen Musik auch ein eigener Tanzstil: der New York Style - bestimmt durch die kubanische und puertoricanische Schule und angereichert durch eine Vielzahl anderer Tanzschulelemente. Varianten des New York Style sind der Mambo Style oder Salsa Nightclub Style sowie der Palladium Style. Ende der 80er Jahre hatte er auch die Westküste der USA erreicht und manifestierte sich dort als L.A. Style.
In der Karibik war die Salsa vor allem auf dem Inseln Kuba und Puerto Rico verbreitet. Dort entwickelten sich der Puerto Rican Style sowie der Cuban Style, auch Casino Style genannt. Eine Sonderform des Casino Style ist die Rueda de Casino.
Auf dem lateinamerikanischen Festland stand die Salsa dagegen unter einem anderen Einfluss: der Cumbia Colombiana. Von Kolumbien aus verbreitete sich dieser von der Cumbia bestimmte Tanzstil in ganz Lateinamerika bis in die Südstaaten der USA, wo er dementsprechend Cumbia Style oder auch Latino Style oder Colombian Style genannt wurde. Weniger weit verbreitet, weil sehr anspruchsvoll, ist der Cali Style auch Salsa Caleno oder Cali Colombiana genannt.
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(Quelle: Wikipedia)
New York Style
Der New York Style als Symbiose aus puertoricanischem und kubanischem Tanz spiegelt alle tänzerischen Elemente der beiden Länder wider, insbesondere den städtisch-eleganten „Urbano“ in Havanna. Er zeichnet sich durch seine Geradlinigkeit sowie die Verwendung von Schrittechniken und leichten Showfiguren aus (z. B. Fallfiguren). Ursprünglich wurde der New York Style „auf 1“ getanzt, er kann jedoch auch, insbesondere von professionellen Tänzern, „auf 2“ getanzt werden.
Mambo Style, Salsa Night Club Style, Palladium Style
Eine Variante des New York Style präsentierte 1987 Eddie Torres, ein Tanzlehrer und Choreograph aus New York puertoricanischer Abstammung und selbsternannter Mambo King. Er verwies darauf, dass die Salsa eigentlich vom Mambo abstamme und forderte daher, dass man den Grundschritt ähnlich wie im Mambo mit einem Ausfallschritt auf dem zweiten (und sechsten) Schlag beginnen sollte. Sein Tanzstil wurde dementsprechend auch Salsa Mambo Style genannt und fand insbesondere in den 90er-Jahren viel Beachtung. Die Faszination beruht auf einem neuen Rhythmusgefühl beim Tanzen. Eddie Torres selbst nannte seinen Stil dagegen Salsa Nightclub Style.
Inzwischen wird der Salsa Nightclub Style weltweit von vielen Lehrern in der Tradition von Eddie Torries unterrichtet. Neben dem Salsa Nightclub Style existiert der „Palladium-Style“, der denselben Grundschritt verwendet wie der Mambo und zurzeit z. B. von der Razz'm'tazz Dance Company aus New York unterrichtet wird.
Los Angeles Style
Der Los Angeles Style, entstanden zwischen 1995 und 2000, und wird häufig als L. A. Style abgekürzt. Als Erfinder gelten die Brüder Luis, Francisco und Johnny Vazquez. Noch mehr als der New York Style enthält er choreographische Elemente und Showfiguren, was ihn insbesondere bei Kinoproduktionen, Wettbewerben und Tanzturnieren beliebt macht. Er ist temperamentvoller und wird immer „auf 1“ getanzt.
Inzwischen ist der L. A. Style auch innerhalb der Amateurszene beliebt geworden und wird häufig auf Salsa-Partys getanzt, dabei haben sich führbare gegenüber choreographischen Elementen durchgesetzt. In Kontinental-Europa beziehen sich die meisten Tanzschulen auf diesen Stil. Wichtige Vertreter dieses Tanzstils sind die Tänzer Edie und Al Espinoza, Alex da Silva, Josie Neglia und Melissa Fernandez.
Puerto Rican Style
Der Puerto Rican Style entspricht in Grundschritt und Tanzfiguren dem New York Style, er wird insgesamt aber offener getanzt. Die Partner präsentieren sich hier voreinander wirkungsvoll durch ausgefeilte Schrittkombinationen. Puertoricanische Tänzer tanzen weniger punktsymmetrisch und brauchen bei ihren Figuren oft mehr Platz.
Cuban Style, Casino Style
Im Gegensatz zu den bisher genannten Stilen wird der Cuban Style eher kreisend getanzt. Viele Figuren können aber auch im einfachen Paartanz ausgeführt werden; darüber hinaus bestimmen Wickelfiguren und die dominante Führung des Mannes das Tanzbild. Der Cuban Style, auch „Casino“ genannt, wird ursprünglich „auf 2“ (Son) und „auf 3“ (Salsa), in westlichen Regionen meistens aber „auf 1“ getanzt.
Rueda de Casino
Darüber hinaus gibt es noch die Rueda (span.: „Rad“), eine Art Kreistanz. Hier finden sich mehrere Paare in einer kreisförmigen Formation zusammen und tanzen auf Anweisung eines Sängers (=„Cantante“) synchron miteinander. Vor allem der Einsatz von Spaßelementen wie Partnerwechsel, lauten Ausrufen oder sexuell anzüglichen Figuren macht diese Tanzform recht beliebt. Auch die Rueda de Casino unterscheidet sich in „Cuban Style“ und „New York Style“. Unterschiedliche Kommandos können dabei für Verwirrung sorgen. International setzt sich daher zunehmend der „Miami Style“ durch, der die verschiedenen Kommandos und die Tanzfiguren vereinheitlicht.
Cumbia Style, Latino Style, Colombian Style
Die Cumbia Style oder auch Latino Style oder Colombian Style genannte Stilrichtung basiert auf der kolumbianischen Cumbia und unterscheidet sich daher erheblich von den oben genannten Formen. Charakteristisch sind die offene Tanzhaltung, das Führen mit nur einer Hand und das kreisförmige Tanzen der Partner.
Der kolumbianische Tanzstil ist der in Lateinamerika verbreitetste Salsa-Tanzstil. Bei den Weltmeisterschaften der renommierten World Salsa Federation (WSF) in Miami nimmt der Colombian Style seit 2003 eine eigene Kategorie ein.
Kolumbianische Salsa-Tänzer gehören zu den besten der Welt. Im Jahre 2005 stellten sie bei der WSC in Las Vegas die Weltmeister im Showtanz („Cabaret“) und bei den WSF in Miami die Weltmeister im kolumbianischen Stil, in den Shines, dem Formationstanz und den Gesamtweltmeister.
Cali Style, Salsa Calena, Cali Colombiana
Sehr schnelle Bein und Hüftbwegungen machen diesen Stil aus. Die klassischen Figuren sind wenig geeignet für diese Form der Salsa. Zusätzlich können akrobatische Einlagen eingebaut werden und für alleiniges Tanzen als ein Art von Musikinterpretation ist es auch sehr geeignet. Allerdings ist dieser Stil recht unbekannt und wird auch kaum in Deutschland unterrichtet.