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Tänze
 

Figurenelemente des Tango Argentino

 

Obwohl es sich beim Tango Argentino im Kern um einen Improvisationstanz handelt, hat sich eine Vielzahl von Tanzelementen herausgebildet. Die Tänzer können aus diesem "Baukasten" von Einzelelementen schöpfen, sie im Einklang mit der Musik immer wieder neu ausgestalten und kombinieren und so jeden Tanz individuell gestalten.

Die Grundelemente des Tango Argentino sind zunächst einfaches Gehen, das „Caminar“, Stopps und Drehungen. Argentinische Tangolehrer entwickelten als gliederndes Grundelement eine Schrittkombination, die sie „Base“ genannt haben: Sie besteht aus acht Schritten bzw. Positionen entsprechend den acht Zählzeiten eines (Tango-)liedteiles.

Normalerweise folgt auf einen Taktschlag ein Schritt. Es können aber auch Pausen eingelegt, oder die Schritte in ihrer Zeit halbiert werden. Je nachdem, wie der Führende sich von der Musik leiten lässt oder wie es die Platzverhältnisse auf der Tanzfläche erlauben, werden die Zeitelemente eingesetzt.

Typische Merkmale des Tanzes sind neben dem engen Kreuzen der Beine ("Kreuz" oder "Cruzada") die so genannten „Achten“ bzw. "Ochos", die vor allem von den Frauen getanzt werden. Dabei beschreiben die Füße der Tänzerin – wie der Name sagt – auf dem Boden eine Acht. Diese Acht kann in Vorwärts- wie Rückwärtsrichtung getanzt werden; mehrere Ochos hintereinander sind durchaus üblich. Während die Frau solche – natürlich geführten – Ochos tanzt, begleitet der Mann sie in der Regel mit einfachen seitwärts gerichteten Schritten.

Drehungen („Giros“ oder „Molinetas“ bzw. "Moulinetten") sind ebenfalls sehr beliebt; der Mann kann während des Drehens seine Füße an die der Partnerin stellen oder ihr sogar mit seinen Beinen an den Unter- oder Oberschenkeln einen leichten Impuls geben (eine Sacada oder Entrada, die aber nicht nur während einer Drehung getanzt wird).

Weitere Elemente sind die Boleos (Bein-Haken in der Luft; auch Voleo geschrieben) und die Ganchos (Bein-Haken am Partner/ der Partnerin), mit denen die Bewegungsrichtung schwungvoll geändert wird. Als aktuellen Trend gibt es noch Techniken mit Achsenkippung: Colgadas und Volcadas sowie das kurzzeitige Lösen der Tanzhaltung (Soltadas).

Im Tango Argentino werden immer wieder neue Elemente erfunden und diese Elemente beliebig miteinander kombiniert. Dies bietet eine unerschöpfliche Vielfalt an unterschiedlichen Figuren und Kombinationen. Wichtig ist, dass alle Elemente immer im Bezug zur Musik getanzt werden. Viele Tangostücke weisen Rhythmuswechsel auf; langsame Passagen alternieren mit schnellen. Diese unterschiedlichen Tempi gilt es zu interpretieren. Gleichzeitig muss auf die Partnerin (bzw. auf den Partner) eingegangen, sowie (wie bei allen Paartänzen) die Tanzfläche im Auge behalten werden, um Zusammenstöße mit anderen Paare zu vermeiden. Dies alles macht den Tango Argentino zu einem anspruchsvollen und sehr interessanten Tanz.

(Quelle: Wikipedia)